Reparieren, recyclen, wiederverwenden
Thema 3

Im Fokus steht das Konzept der „Kreislaufwirtschaft“, welches die Ressourceneffizienz stärkt und neue Geschäftsmodelle für zirkuläre Ressourcenflüsse ermöglicht. Wir beziehen das so genannte „Blue Economy“-Thema mit ein, das sich mehr auf die „nachhaltige Nutzung von Meeresressourcen, bessere Lebensgrundlagen und Arbeitsplätze sowie die Gesundheit des Ökosystems der Ozeane“ konzentriert.
In letzter Zeit gibt es starken politischen Druck, aber auch Engagement und Taten. So hat die EU-Kommission 2020 einen neuen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft verabschiedet, der sich auf die massiven öffentlichen Investitionen bezieht, die 2020 beschlossen wurden. Wir erwarten auch massive Unternehmensinvestitionen in diesem Bereich. Ein ähnlicher Trend ist in den USA zu beobachten.
Die Herausforderung, den Planeten zu retten
Viele Erzeugnisse werden oft nur für kurze Zeit verwendet bevor sie entsorgt werden. Jedes dieser Produkte wird oft mit endlichen Materialien hergestellt. Dieser „take-make-waste“-Ansatz für Produktion und Verbrauch ist nicht nur untragbar, sondern zunehmend unwirtschaftlich.
Die Kreislaufwirtschaft bietet einen anderen Ansatz, indem sie Abfälle und Umweltverschmutzung vermeidet, Produkte und Materialien wiederverwendet und natürliche Systeme regeneriert.
Es gibt nur einen Planeten Erde, aber bis 2050 konsumieren wir so, als ob es 3 gäbe: Die Kreislaufwirtschaft und die „Blue Economy“ werden qualitativ hochwertige, funktionale und sichere Produkte liefern, die effizient und erschwinglich sind und für Wiederverwendung, Reparatur und hochwertiges Recycling ausgelegt sind. Darüber hinaus werden sie länger halten. Ein ganz neues Angebot nachhaltiger Dienstleistungen, Product-as-Service-Modelle und digitale Lösungen sorgen für mehr Lebensqualität, innovative Arbeitsplätze und mehr Kompetenzen. Regierungen müssen in den kommenden Jahren riesige Summen investieren.
Der europäische „Green Deal“ zielt bis 2050 auf „Netto Null“ bei Treibhausgasen und Wirtschaftswachstum abgekoppelt von Ressourcennutzung überall ab, mit mindestens 1,1 Bill. EUR an nachhaltigen Investitionen bis 2030.
Von der EU hervorgehobene Themen im Zusammenhang mit Kreislaufwirtschaft und „Blue Economy“:
- Frische Luft, sauberes Wasser, gesunder Boden und biologische Vielfalt;
- Sanierte, energieeffiziente Gebäude;
- Gesunde und erschwingliche Nahrung;
- Länger haltende Produkte, die repariert, recycelt und wiederverwendet werden können.
In den USA erwarten wir einen Plan in Höhe von 2 Bill. USD, um die Infrastruktur wieder aufzubauen und die Wirtschaft neu zu gestalten (verteilt über acht Jahre). Nicht alle Details sind verfügbar, aber zum jetzigen Zeitpunkt sehen wir bereits folgende Prioritäten:
- Beschleunigung des Kampfes gegen den Klimawandel durch Umstellung auf neue, sauberere Energiequellen;
- 111 Mrd. USD für Wasserinfrastruktur;
- 42 Mrd. USD für Häfen und Flughäfen.
Im Juli 2020 startete das Vereinigte Königreich die „Erklärung zur Politik des Kreislaufwirtschaftspakets“, die einen Rechtsrahmen mit Schritten zur Wasserreduzierung und einen glaubwürdigen langfristigen Weg für Abfallbewirtschaftung und -recycling vorsieht. Kanada hat seine „Blue Economy“-Strategie im Februar 2021 gestartet und strebt danach an, bis 2030 90% des Stroms aus emissionsfreien Quellen zu beziehen.
Die Sharing Economy gewinnt an Dynamik
- Wir konzentrieren uns auf fünf Unterthemen (siehe unten): 1. Zulieferprodukte für die Kreislaufwirtschaft, 2. Ressourcenwiederherstelleng, 3. Verlängerung der Produktlebensdauer, 4. Sharing-Plattformen und 5. Produkt als Dienstleistung.
- Wir werden unsere Aufmerksamkeit auf Aktien von Unternehmen richten, die in diesen Bereichen eine Schlüsselrolle spielen, oder über aktiv verwaltete Fonds oder ETFs.
- Trotz der Relevanz und des hohen Potenzials dieses Themas werden Anlagelösungen Schwankungen an den globalen Aktienmärkten unterliegen.
Unterthemen und Anlagelösungen
Laut Blackrock, einem amerikanischen Vermögensverwalter „ist die Kreislaufwirtschaft eine große Transformationskraft, die Jahrzehnte dauern wird“, was zu langfristigen Gewinnern und Verlierern in Unternehmen und Sektoren führt.
1. Zulieferprodukte für die Kreislaufwirtschaft: Erneuerbare Energien, biobasierte oder vollständig recycelbare Einsatzstoffe, um Materialien für den Einwegeinsatz zu ersetzen, in den Industriesektoren: Erneuerbare Energieerzeugung, Anlagen für erneuerbare Energien, Biokraftstoffe und Brennstoffzellen.
2. Ressourcenwiederherstellung: Rückgewinnung nutzbarer Ressourcen / Energie aus entsorgten Produkten oder Nebenprodukten. Industriesektoren: Unternehmen, die im Bereich Abfallwirtschaft, Umweltdienstleistungen und -ausrüstung tätig sind (Umwelttechnik & -beratung und Anlagen zum Umweltschutz).
3. Verlängerung der Produktlebensdauer: Produkte und Dienstleistungen, die den Lebenszyklus von Produkten und Komponenten durch Reparatur, Upgrade und Weiterverkauf verlängern. In den Industriesektoren: Bekleidung & Textile Produkte, Automotive, Chemikalien, Baustoffe, Konsumgüter, Verpackung, Logistik, Elektrische Ausrüstung, Holz- & Papierprodukte, Haushalt- & Büroprodukte, Fertigwaren, Metalle & Bergbau und Einzelhandel.
4. Sharing-Plattformen: Produkte und Dienstleistungen, die eine erhöhte Auslastung der Produkte ermöglichen, indem sie gemeinsame Nutzung / Zugriff / Eigentum ermöglichen. Unternehmen aus den Bereichen Technologie (Hardware, Halbleiter) und Sharing-Dienste (Mitfahrgelegenheit, Hausgemeinschaft etc.).
5. Produkt als Dienstleistung: Produktzugang anbieten und Eigentum behalten, um die Vorteile der Kreislaufressourcenproduktivität zu verinnerlichen. Wir konzentrieren uns auf Technologie (Software, Technologiedienstleistungen, Cloud-Computer), Einzelhandel (Leasingdienstleistungen) und gemeinsam genutzte Güter (Auto, Fahrrad, etc.).
Empfohlene Implementierungen umfassen:
- Kreislaufwirtschaftsfonds und ETFs;
- Fonds für „Blue Economy“ und marine Ökosysteme und ETFs;
- Fonds für erneuerbare Energien und ETFs;
- Unternehmen, die an Recycling-, Reparatur- und Sharing- /Leasing-Plattformen beteiligt sind