Sich den Herausforderungen einer Welt negativer Renditen stellen
THEMA 2

In einer Welt anhaltender finanzieller Repression, die von Nullrenditen auf Bareinlagen und negativen Renditen auf immer mehr Staatsanleihen dominiert wird, stehen Anleger weiterhin vor der Herausforderung, Finanzlösungen mit positiven Renditen und geringem Risiko zu finden.
Für Kunden, die weniger Risiken eingehen möchten, sehen wir eine attraktive Möglichkeit zur Diversifizierung von nicht-/niedrigverzinsten Barmitteln darin, in alternative Anlagen mit geringer Volatilität und positiver Rendite zu investieren.
UNSERE EMPFEHLUNGEN |
Wir schlagen drei Anlagelösungen mit geringer Volatilität und positiver Rendite vor: 1. Alternative OGAW-Fonds mit den Schwerpunkten Global Macro, Long/Short Equity, Event-Driven und Relative-Value-Strategien 2. Absolute-Return-Anleihenfonds 3. Strukturierte Produkte |
Sperrungen haben automatisch zum Sparen geführt
Die Ersparnisse der privaten Haushalte in bar sind weltweit explodiert, als direkte Folge davon, dass die Menschen Ausgaben u.a. für Nicht-Basiskonsumgüter, Reisen und Kultur nicht tätigen konnten. Die deutschen Haushalte hielten bereits vor den Lockdowns über 40% ihres gesamten Finanzvermögens in Bareinlagen. Zum Zeitpunkt des Schreibens ist der Wert von Anleihen mit negativer Rendite weltweit laut den Bloomberg Barclays-Anleihenindizes auf mehr als 17 Billion USD gestiegen. Anleger stehen damit heute vor einer drängenderen Frage: Wie Barmittel umschichten, um eine positive Rendite zu erzielen und gleichzeitig ein niedriges Risikoprofil beizubehalten?
Da traditionelle Bar- und Rentenanlagen für Anleger keine Rendite mehr bieten, suchen wir für mittelfristig niedrigere Risikorenditen nach alternativen Quellen, darunter:
1. Alternative UCITs-Strategien, die in vier Hauptgruppen eingeteilt werden können: I) Long/Short Equity; II) Relative Value; (III) Event Driven; und IV) Global Macro. Einige alternative OGAW-Fonds werden mit einem Risikoniveau verwaltet, das Anleihenfonds entspricht, und weisen häufig eine geringe Korrelation mit den allgemeinen Markttrends auf. Wir sehen Chancen in:
- Long/Short Equity: Der gegenwärtige Kontext disruptiver Innovation und struktureller veränderungen, verstärkt durch die Covid-19-Krise (Arbeiten von zu Hause aus, E-Commerce, Dematerialisierung, Entglobalisierung) deutet auf ein Schumpeterisches Umfeld der "kreativen Zerstörung" und damit auf eine Welt polarisierter Gewinner und Verlierer hin. "Long" oder "Short" bei einer Anlage zu sein, trägt dazu bei, die Sensitivität des Portfolios gegenüber einem allgemeinen Rückgang der Aktienmärkte oder einem Anstieg der Zinssätze zu begrenzen und so die Risiken zu begrenzen.
- Relativer Wert: Die Manager konzentrieren sich auf Fehlbewertungen von Vermögenswerten, Anomalien bei den Spreads (Renditedifferenzen) sowie eine mittlere Kursreversion. Die Krise wird schließlich klare Gewinner und Verlierer schaffen, auch wenn die meisten Unternehmen Anleihen zur Deckung des kurzfristigen Finanzierungsbedarfs ausgeben konnten. Die Arbitrage zwischen Wandelanleihen befindet sich in einer glücklichen Lage, mit Rekordemissionen nach der Krise und hoher Volatilität bei Einzelaktien.
- Event Driven: Diese Strategien nehmen abgesicherte Positionen in Merger & Acquisition-Zielen ein, um von der Differenz zwischen Markt und Angebotspreisen zu profitieren. Unterbrechungen, US-Steuerreformen und Themen zur Konsolidierung des Sektors bieten viele Chancen. Kapitalmarktaktivität (IPOs, Sekundär-emissionen, etc.) bieten diesen Managern auch profitable Chancen. Notleidende Schulden sind derzeit ein weiterer vielversprechender Weg für Event-Driven-Fonds.
- Global Macro: Manager profitieren von starken Kurs- und Volatilitätsbewegungen breiter Makromärkte, darunter Währungen, Zinsen, Aktienindizes und Rohstoffe. Sie können ein Portfolio in einem schweren Wirtschaftsabschwung schützen.
2. Absolute Return Bond Fonds: Diese Fonds setzen eine flexible Strategie ein, die hauptsächlich in festverzinsliche Produkte mit kurzer Laufzeit investiert oder die Duration (Sensitivität gegenüber Zinsänderungen) aktiv steuert. Diese Fonds können die Wertentwicklung steigern, indem sie ein Engagement in der Volatilität anderer Anlageklassen wie Aktien eingehen.
3. Strukturierte Produkte sind darauf ausgelegt, komplexe Instrumente (Futures, Optionen oder Credit Default Swaps) einzusetzen, zu denen einzelne Anleger in der Regel nur begrenzten Zugang haben. Diese Instrumente dienen dazu, Renditen zu optimieren oder Verluste zu begrenzen und gleichzeitig die Sensitivität gegenüber einem Anstieg der Zinssätze oder einem Rückgang der Aktienkurse zu verringern. Wir empfehlen, in kurzfristige defensive Produkte (typischerweise zwischen 1 und 3 Jahren) zu investieren. Mit anderen Worten, es ist besser, sich auf Anlageprodukte zu konzentrieren, die zumindest einen gewissen Schutz des investierten Kapitals bieten. Zu den Basiswerten können Öl, Gold, Aktienindizes oder Zinssätze zählen.
HAUPTRISIKEN |
Die Risiken dieses Themas sind vor allem Opportunitätskosten für den Fall, dass risikoreiche Anlagen ihren Aufwärtstrend fortsetzen. Die Risiken im Zusammenhang mit den vorgeschlagenen Anlagelösungen beinhalten auch plötzliche Zinsanstiege, den Ausfall eines Emittenten, eine geringere Liquidität im Falle von Marktspannungen und Wechselkursschwankungen. Wir werden versuchen, diese Risiken durch Anlagen in alternative OGAW-Fonds, Absolute-Return-Anleihenfonds und strukturierte Produkte zu begrenzen. |

