Anlagethemen 2021
Entdecken Sie unsere vollständige Analegthemen für 2021, welche zu Beginn des Jahres veröffentlicht wurden
Mehr erfahrenWas nun, nach einer beeindruckenden Marktentwicklung seit November 2020?
Schnelleres nominales Wachstum erwartet: Da die Covid-Infektionsraten in den USA rasch zurückgehen und das Impfprogramm gut läuft, dürfte sich die US-Wirtschaft in sehr naher Zukunft wieder öffnen und so die Konsum- und Dienstleistungsnachfrage ankurbeln, um die bestehende Stärke in der verarbeitenden Industrie zu verstärken. Die Dynamik im US-Wohnungsbau bleibt ein weiterer Lichtblick, der zusammen mit der Verabschiedung eines weiteren Stimulus-Programms durch die Biden Regierung, die Konsensprognose für das US-BIP-Wachstum in diesem Jahr auf 4,9% steigen lässt..
Märkte rechnen mit höherer Inflation: Neben dem starken amerikanischen und chinesischen Wirtschaftswachstum sehen sowohl US-Verbraucher als auch der Anleihemarkt eine höhere künftige Inflation, wobei die 10-jährige Breakeven-Inflation im US-Treasury Markt mit 2,2% eingepreist wurde, was dem höchsten Stand seit 2018 entspricht. In ähnlicher Weise sind in Europa die mittelfristigen Inflationserwartungen auf 1,4% gestiegen, den höchsten Stand seit Mitte 2019.
Rohstoffe in einem neuen Superzyklus? Einer der größten Beiträge zum erwarteten Inflationsanstieg sind höhere Rohstoffpreise, v.a. für Energie, Metalle und Nahrungsmittel, die sich alle erheblich erhöht haben. Ende Februar stieg der Continuous Commodity Index auf den höchsten Stand seit Ende 2014 und +47% gegenüber den Tiefständen vom März 2020. Die Erholung der Nachfrage aufgrund des robusten Weltwirtschaftswachstums in Verbindung mit strukturellem Wachstum für Industriemetalle aus der Infrastruktur für erneuerbare Energien und Elektrofahrzeuge sowie das eingeschränkte Angebot im Bergbau sind ein potenzieller Cocktail für einen neuen Rohstoff-Superzyklus. Dazu trägt auch eine robuste chinesische Rohstoff-nachfrage bei. Rohstoffe sind nach wie vor eine unserer stärksten Überzeugungen auf Ebene der Anlageklassen und eine ausgezeichnete Möglichkeit, das Reflationsthema zu spielen.
Überall Renditerückgang: Trotz der jüngsten Rally der Rendite 10-jähriger US-Treasuries auf über 1,4% sollten wir nicht vergessen, dass dieses Niveau niedriger ist als jemals vor 2020. In Europa ist die Rendite 10-jähriger italienischer BTP-Anleihen auf 0,7% gesunken und damit erneut niedriger als zu irgendeinem Zeitpunkt vor Oktober vergangenen Jahres.
Unternehmensanleihen sind kaum besser: Selbst europäische Unternehmensanleihen mit dem niedrigsten Investment-Grade-Rating (BBB-Rating) bieten nur eine Rendite von 0,55%; in der Nähe des niedrigsten Niveaus jemals für dieses Rating. Die Zentralbanken sind mit ihren Anleihekaufprogrammen zur quantitativen Lockerung die Hauptursache für diesen Rendite-rückgang - dieser Zustand dürfte auf absehbare Zeit bestehen bleiben.
Was kann ein risikobereiter, ertragssuchender Anleger in einem so renditeschwachen Umfeld tun? Damit befasst sich unser zweiter Themenbereich, mit Fokus auf absolute Return-Lösungen geringer Volatilität - über eine Vielzahl von Fonds und strukturierten Produkten.
Starke Nachfrage nach Wohnimmobilien: Das anhaltende Umfeld mit extrem niedrigen Renditen dürfte die Anlageklasse Immobilien, insbesondere Wohnimmobilien, stark stützen. In den USA und im größten Teil Europas herrscht anhaltender Mangel an Wohnungen zum Kauf oder zur Miete, während die langfristigen Hypothekenzinsen auf historischen Tiefständen sind. Der durchschnittliche französische Hypothekenzinssatz (bei Laufzeiten > 1 Jahr) liegt bei 1,2% gegenüber durchschnittlich 3,2% seit 2003. Es überrascht nicht, dass die US-Immobilienpreise bis Ende 2020 um 10,4% gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind.
Aufgestauter Konsum wird freigesetzt: Die Kombination aus enormen Überschusserspar-nissen, die über 2020 aufgebaut wurden, Stimulusschecks an US-Haushalte, sowie dem Vermögenseffekt durch steigende Aktien- und Wohnungsmärkte dürfte zu einem Boom des Binnenkonsums beitragen, sobald die derzeitigen Beschränkungen weltweit gelockert werden. Angeführt von den USA, China und UK, sollte Kontinentaleuropa kurz darauf folgen. Wir bilden dies über unser neues Konsumthema "Die Verbraucher sind bereit, zu kaufen" ab.
Edmund Shing, PhD
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